Die innovative Copeland™ CO2-Scroll-Lösung für Boostersysteme basiert nicht nur auf einer stark verbesserten Technologie, die eine radikal vereinfachte Architektur des CO2-Kältekreislaufs ermöglicht. Das Konzept beinhaltet zudem die durchgehende Digitalisierung der Systemkomponenten, die weitreichende Möglichkeiten für die weitere Steigerung von Effizienz, Zuverlässigkeit und Sorgenfreiheit ermöglicht. Im Interview erläutert Rémi Dickes, Lead Engineer Integrated Solutions bei Copeland, ihre Bedeutung für unsere Kunden.

Rémi Dickes, Lead Engineer Integrated Solutions bei Copeland
Rémi Dickes, Lead Engineer Integrated Solutions bei Copeland

Mit den Copeland Scrollverdichtern für transkritische CO2-Systeme kombiniert Copeland verschiedene neue und intelligente Technologien, um die Verwendung dieses natürlichen Kältemittels auf der ganzen Welt zu fördern. Welche Rolle spielt die Digitalisierung dabei

Sie steht im Mittelpunkt des Designs. Ziel der Digitalisierung ist es, unseren Kunden Systemlösungen zur Verfügung zu stellen, die mit höchster Zuverlässigkeit und Effizienz auf schnelle, einfache und produktive Weise betrieben, überwacht und gewartet werden können. Die Digitalisierung soll unsere Kunden bei der Arbeit entlasten und wird deshalb eines der wichtigsten Aspekte zukünftiger Entwicklungen sein. Sie dient als Mittel, die Daten der Komponenten und Systemvorgänge aufzuzeichnen, zu analysieren und zu bewerten – basierend darauf, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Systemeffizienz ergriffen werden sollen. Copeland verfügt über eine einzigartige Position: Wir entwerfen und fertigen die Komponenten und entwickeln gleichzeitig die Regelungen und Algorithmen, die zur Transformation von Daten in entscheidungsrelevante Informationen verwendet werden. Wir besitzen und verwalten alle Schlüsselfunktionen, Informationen und Fähigkeiten für die Realisierung der Digitalisierung und deren Zweck: die weitere Verbesserung der Kühlsysteme unserer Kunden und die Unterstützung der Kunden beim Erreichen ihrer Geschäftsziele.


Wie wurde der Digitalisierung beim Entwicklungsverfahren der CO2 -Scroll-Lösung Rechnung getragen?

Wir haben viel Erfahrung mit Lösungen, die über leistungsstarke elektronische Bauteile verfügen und eine Fülle von Daten nutzen. Im Zuge unseres CO2 -Programms haben wir Komponenten identifiziert, die sich unter Verwendung von Digitalisierung hervorragend für die Erfüllung eines guten Leistungsversprechens eignen. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil CO2 aufgrund seiner Eigenschaften zur Komplexität des Kältekreislaufs beiträgt. Deshalb liefern wir nicht nur ein komplettes Paket an sorgfältig vorausgewählten und ausgiebig getesteten Komponenten, sondern nutzen zudem zielgerichtete Digitalisierung. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass diese Komponenten reibungslos und zuverlässig miteinander kommunizieren und letztendlich die Bereitstellung von CO2 unterstützen.

Digitalisierung

“Wir haben perfekt aufeinander abgestimmte Komponenten entwickelt, mit denen wir mittels Digitalisierung ein fantastisches Leistungsversprechen erfüllen können.”


Worauf liegt der Schwerpunkt Ihrer digitalen Lösungen: Systemregelung, -überwachung und -diagnose oder Wartung?

Einer der Schwerpunkte liegt definitiv auf der Regelung, da die CO2-Lösung mit einer sehr fortschrittlichen Systemregelung angeboten wird. Zu Überwachungszwecken haben wir sichergestellt, dass unsere Regelungen kompatibel und dialogfähig sind und mit verschiedenen Überwachungssystemen auf dem Markt verbunden werden können. Im Bereich Diagnose und Wartung verfügen wir bereits über höchst fortschrittliche Algorithmen, die wir stetig weiterentwickeln, wie es bei allen unseren Plattformen der Fall ist.

Wie trägt diese Systemregelung zum Gesamtziel der Zuverlässigkeit bei?

Der Regler ist digital mit dem Verdichterantrieb, den Sensoren und anderen Komponenten verbunden und kann sowohl mit anderen integrierten Managementsystemen als auch mit externen Netzwerkfunktionen kommunizieren. Wenn zum Beispiel ein Problem mit dem Verdichterantrieb vorliegt, kann der Regler ein Zurücksetzen des Verdichterantriebs einleiten und, falls das Problem weiterhin besteht, entsprechende Entscheidungen treffen, um die Zuverlässigkeit des Systems und den fortlaufenden Betrieb zu gewährleisten, selbst wenn eine Komponente fehlerhaft ist. Diese Art von intelligenter Kommunikation und Datenaustausch ist in der Tat einer der großen Vorteile der Digitalisierung. Außerdem können auf diese Weise kostspielige Fehldiagnosen, z. B. des Verdichters, vermieden werden: In der Praxis hat sich herausgestellt, dass vermeintliche Störungen am Verdichter oft nicht durch den Verdichter selbst verursacht werden, sondern durch andere fehlgeschlagene Komponenten, die einfach nicht lokalisiert werden konnten. Um dies zu vermeiden, wird gezielt Digitalisierung eingesetzt. Durch die ordnungsgemäße Erfassung des Systembetriebs und durch Verwendung dedizierter Algorithmen unterstützt Sie der Regler bei der Identifizierung der Grundursache eines abnormalen Betriebs und der Vermeidung von Fehldiagnosen.

Wenn Sie über Kommunikation und gemeinsame Datennutzung sprechen, schließt dies IoT und Edge-Computing mit ein?

Ja, wir sind IoT-fähig und stellen Daten auf offene, nicht proprietäre Weise bereit. In diesem Zusammenhang unterscheiden wir zwischen Daten, die lokal über Edge-Computing verarbeitet werden müssen, und Daten, die in die Cloud ausgelagert werden können. Daten zur Systemregelung müssen zum Beispiel sehr schnell verfügbar sein, sodass eine Auslagerung in die Cloud keinen Sinn macht. Im Gegensatz dazu können ausgewählte Daten für die KPI-Bewertung durchaus in die Cloud verschoben werden. Da für unterschiedliche Rollen, z. B. Servicemanager oder Auftragnehmer, unterschiedliche Schwerpunkte bezüglich der Daten gelten, können unsere Kunden dedizierte Dashboards verwenden. Dies filtern nur die individuell relevanten Informationen heraus, um aussagekräftige Erkenntnisse zu vermitteln.


Was ist der größte Vorteil, den die Digitalisierung und deren Einsatz in den CO2 -Scroll-Lösungen für Kältetechnik im Einzelhandel mit sich bringt?

Die Digitalisierung kann nicht auf einen einzigen Vorteil reduziert werden, denn sie erschließt eine Fülle wichtiger Vorzüge und Möglichkeiten für alle Marktteilnehmer. Einerseits ermöglicht sie den Kunden von Copeland, die Betriebssicherheit ihrer Systeme noch weiter zu erhöhen, da die im tatsächlichen Betrieb gewonnenen Daten dazu verwendet werden können, das jeweilige Produkt durch die Laufzeitoptimierung noch besser an deren spezifische Anforderungen anzupassen. Zweitens können Kunden die bereitgestellten Daten von Copeland Lösungen nutzen, um die Gesamtleistung ihres Systems – zum Beispiel im Hinblick auf die Energieeffizienz – noch genauer zu überwachen und zu bewerten. Und drittens bietet Copeland wichtiges Feedback, das wir in die Produktentwicklung einfließen lassen, was letztendlich zu zusätzlichen Kundenvorteilen führt.

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